Rettungskarte


Im Zeitalter zweistelliger Airbag-Anzahlen und pyrotechnischer Gurtstraffer ist es für die Feuerwehr schon interessant zu wissen, wo man schneiden kann, und wo nicht, die Zeiten von "A-, B- und C-Säule durch und Dach ab" sind leider schon lange vorbei. Auch der Platz der Batterie ist teilweise schon recht kreativ gewählt, angefangen bei fantasielos im Motorraum über etwas anspruchsvoller unter der Rücksitzbank bis zur Topversion mit einer Batterie im Motorraum und einer zweiten hinten links im Kofferraum. Große Dienste könnte hier die Rettungskarte leisten.

Was ist eine Rettungskarte?

Die Rettungskarte ist ein Informationsblatt auf dem alle relevanten Informationen des jeweiligen Fahrzeugs auf sehr kompakte Art und Weise dargeboten sind. Dies betrifft die Lage der Airbags, der Batterien, Verstärkungen und Versteifungen, Ansatzmöglichkeiten für hydraulisches Rettungsgerät, Möglichkeiten für Trennschnitte am Fahrzeug  ohne die Airbags nachträglich auszulösen usw.. So kann die Feuerwehr die Erkundungsphase minimieren und die Rettungszeit verkürzen.

Wo soll die Rettungskarte aufbewahrt werden?
Bild "Rettungskarte.JPG"
Die Rettungskarte soll hinter der Fahrer-Sonnenblende im Auto positioniert werden. Dies ist der Wunschfall.
Da es in der Praxis sicherlich Lücken gibt, kann auf ein kompaktes Nachschlagewerk mit allen verfügbaren Rettungskarten in schriftlicher
oder digitaler Form auf dem Einsatzfahrzeug nicht verzichtet werden.


Wo kann ich mir eine Rettungskarte ausdrucken?

Link zu den Rettungskarten

Forderungen vom ADAC an die Fahrzeughersteller

  • Sämtliche für Rettungsdienste wichtigen Informationen nach einem standardisiertem Schema auf einer Rettungskarte im DIN A4 Format darstellen

  • Auf der Rettungskarte sind insbesondere empfohlene Schnittpositionen für Trenngeräte anzugeben, um das Schneiden von hochfesten Stählen zu erleichtern und einen Kontakt mit den Gasgeneratoren der Airbags zu vermeiden

  • Auf der Rettungskarte sind die Punkte angegeben, an denen hydraulisches Rettungsgerät zur Aufspreizung des Fußraums im Fahrzeug angesetzt werden kann

  • Die modellbezogene Rettungskarte muss über das Internet bzw. die Vertragshändler zur Verfügung stehen

  • Neuwagen sollen bereits bei Auslieferung mit einer Rettungskarte ausgestattet sein


Forderungen vom ADAC an die Politik

  • Bislang gibt es keine einheitlichen Standards für die Rettungstaktik und die technische Ausrüstung der Feuerwehren - eine Aufgabe für das Bundesinnenministerium

  • Die Einsatzkräfte und Rettungsorganisationen sollten prüfen, ob die technische Ausstattung (Rettungsgeräte) dem Entwicklungsstand der Automobiltechnik entspricht - ggfs. sind Neuanschaffungen nötig


Quelle: ADAC